Kompaktlexikon der Biologie: Taphrinomycetidae
Taphrinomycetidae, Unterklasse der Schlauchpilze (Ascomycetes), deren Arten parasitisch auf Pflanzen leben. Neuerdings gehört zu den T. nur eine Gatt. (Taphrina), etwa 100 Arten, die eine hohe Wirtsspezifität zeigen. Bei der Keimung der Sporen werden Sprosszellen gebildet, die saprobisch wachsen; durch mitotische Kernteilung entsteht ein Paarkernmycel, das nun parasitisch in der Wirtspflanze lebt und somit im Unterschied zu den Echten Schlauchpilzen (Unterklasse Ascomycetidae) ernährungsphysiologisch selbstständig ist (ähnlich den Basidiomycetes). Die Asci entwickeln sich in einer mehr oder weniger geschlossenen Schicht, nicht in Fruchtkörpern (Ascomata), über dem myceldurchwachsenen Wirtsgewebe. Im Gegensatz zu den Asci der anderen Schlauchpilze werden die Ascosporen durch einen Schlitz am Scheitel freigesetzt. Verschiedene Taphrina-Arten können auf befallenen Pflanzen Missbildungen hervorrufen; so erzeugen einige Arten Hexenbesen, Taphrina deformans erzeugt die Kräuselkrankheit der Pfirsichblätter und Taphrina pruni wandelt den Fruchtknoten der Pflaume in hohle Gallen (Narrentaschen) um.
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