Kompaktlexikon der Biologie: Tapiridae
Tapiridae, Tapire, ursprünglichste Fam. der Unpaarhufer (Perissodactyla), deren Blütezeit im Tertiär lag. Heute gibt es noch vier Arten der Gatt. Tapirus, die oft als „lebende Fossilien“ bezeichnet werden und in Lateinamerika (drei Arten) und Südostasien beheimatet sind. Sie haben eine Kopfrumpflänge von 180 – 250 cm und eine Schulterhöhe von 75 – 120 cm. Tapire sind plump aussehende Waldtiere, die mit ihrer rüsselartig verlängerten Oberlippe pflanzliche Nahrung abpflücken; sie sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv. Unterarm- und Unterschenkelknochen der Tapire sind nicht miteinander verwachsen. Ihre Vorderextremitäten haben vier, die Hinterextremitäten drei hufbewehrte Zehen. Einzige altweltliche Art ist der vorn und hinten schwarze und in der Rumpfmitte hellgraue Schabrackentapir (Tapirus indicus) Südostasiens. – Die ältesten echten Tapire (Gatt. Protapirus) stammen aus dem Oligozän Europas und Nordamerikas. Ihre Aufspaltung in zwei Äste (Amerika/Asien) erfolgte im Miozän. Zu Beginn des Pleistozäns gelangten Tapire aus Nordamerika über die mittelamerikanische Landbrücke nach Südamerika; in Europa starben sie aus.
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