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Kompaktlexikon der Biologie: Teichfrosch

Teichfrosch, Wasserfrosch, Rana esculenta, bei uns bekannteste Art der Fam. Ranidae. T. sind bis auf wenige Populationen eigentlich keine eigenständige Art, sondern Hybride zwischen Seefrosch (Rana ridibunda) und Tümpelfrosch (Rana lessonae). Die meisten Populationen des T. haben eine stark eingeschränkte Fruchtbarkeit; nebenmoiploiden gibt es auch triploide Populationen, selten sind reine, und dann fertile Rana esculenta-Populationen. Meist kommt der T. mit einer der beiden Elternarten vor, insbesondere Rana lessonae. Hierbei erhält sich die Rana esculenta-Population durch Hybridogenese: Von Rana esculenta produzierte Gameten enthalten nur das ridibunda-Genom, das lessonae-Genom wird bei der Gametenbildung eliminiert. Dadurch entstehen bei Rückkreuzungen mit Rana lessonae immer wieder Hybride mit ridibunda- und lessonae-Genom. Dass der T. trotz eingeschränkter Fertilität der häufigste Grünfrosch Mitteleuropas ist, wird darauf zurückgeführt, dass er eine größere Vitalität und Anpassungsfähigkeit als die beiden Elternarten hat und ein kleiner Anteil einer Elternart in einer Population zur Produktion neuer Rana esculenta ausreicht.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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