Kompaktlexikon der Biologie: testikuläre Feminisierung
testikuläre Feminisierung, Form der Intersexualität bzw. des Hermaphroditismus, bei der das chromosomale Geschlecht eindeutig männlich ist und auch Hoden ausgebildet sind, durch die Wirkung weiblicher Hormone der neugeborene männliche Säugling jedoch wie ein Mädchen aussieht. Der t.F. liegt ein Gendefekt zugrunde, infolgedessen Testosteron nicht die Zielgewebe erreicht, weil diesen der Testosteron-Rezeptor fehlt. Die durch die Hoden ebenfalls gebildeten Estrogene kommen nun alleine zur Wirkung und führen dazu, dass sich weiblich aussehende äußere Geschlechtsorgane bilden. Die Hoden verbleiben in den großen Schamlippen, es wird eine kurze, blind endende Vagina gebildet und in manchen Fällen sogar auch eine Gebärmutter. In der Pubertät entwickeln sich die Jugendlichen zur Frau mit meist schlanker Figur, aber ohne Achsel- und Schambehaarung, weil auch das in den Nebennieren gebildete Testosteron nicht zur Wirkung kommt. Sie haben auch keine Menstruation und sind immer unfruchtbar.
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