Kompaktlexikon der Biologie: Testosteron
Testosteron, 17β-Hydroxy-androst-4-en-3-on, ein C18-Steroid, das als männliches Geschlechtshormon (Androgene) in den interstitiellen Zellen (Leydig-Zwischenzellen) des Hodens, aber in geringen Mengen auch im Eierstock sowie in der Nebenniere aus Progesteron über 17-Hydroxyprogesteron und Androstendion gebildet wird. T. bewirkt zusammen mit seinem fünfmal stärker wirksamen Hydrierungsprodukt Dihydrotestosteron (DHT) das Wachstum und die Entwicklung des gesamten männlichen Erscheinungsbildes, also die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane und der sekundären Geschlechtsmerkmale sowie Förderung der Spermatogenese und bei Tieren Auslösung der Brunst. Angriffsort ist wie bei allen Steroidhormonen unter Vermittlung von Steroidhormon-Rezeptoren (Transkriptionsfaktoren) der Zellkern (Hormone), wo Testosteron die RNA-Synthese (Transkription) bestimmter Gene stimuliert. Infolge seiner anabolen Wirkung vermag T. (sowie das noch stärker anabole, synthetisch hergestellte 19-nor-T.) die Proteinsynthese zu steigern und damit u.a. das Muskelwachstum besonders zu fördern; T. bzw. synthetische Analoga werden daher mitunter als Dopingmittel missbraucht.
Bei der Frau ist es trotz der geringen gebildeten Mengen ebenfalls wichtig für Wachstum und Entwicklung. Zu hohe T. – Produktion äußert sich in Symptomen der Vermännlichung, wie vermehrter und männlicher Behaarung, Bartwuchs, Wachstum des Kitzlers und Ausbildung einer Akne.
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