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Kompaktlexikon der Biologie: Testudinidae

Testudinidae, Landschildkröten, Fam. der Halsberger-Schildkröten (Chelonia) mit ca. 40 Arten in fast allen wärmeren und gemäßigten Teilen der Erde. Die T. bewohnen Orte mit dichtem Pflanzenbewuchs, seltener Wüsten und Steppen. Der Schnabel hat scharfe Hornscheiden, die Augenlider können geschlossen werden. Landschildkröten haben einen gut entwickelten Geruchssinn. Der Rückenpanzer (Carapax) ist gewölbt und mit dem flacheren Bauchpanzer (Plastron) durch eine knöcherne Brücke verbunden. Die Zehen sind bis zum Nagelglied unbeweglich miteinander verwachsen, vorn meist mit fünf, hinten stets mit vier Nägeln. Die T. sind prinzipiell Allesfresser, ernähren sich jedoch bevorzugt vegetarisch (Pflanzenteile aller Art). Sie sind sehr wärmebedürftig; in der kühleren Zeit halten sie Winterruhe in selbstgegrabenen Erdlöchern; einige tropische Arten halten eine sommerliche Ruhezeit. Sie legen zwei bis 20 Eier in selbstgegrabenen Löchern im Boden ab. Die Arten der Gatt. Eigentliche Landschildkröten (Testudo) sind im Aussehen (Panzer olivbraun bis braungelb, Hornplatten dunkel gemustert) und in der Lebensweise einander sehr ähnlich; in Europa ist die Gatt. mit drei Arten vertreten., darunter die sehr bekannte Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni; Panzerlänge bis 20 cm) und die etwas größere Maurische Landschildkröte (Testudo graeca); letztere findet sich häufiger im Tierhandel und ist wärmebedürftiger als die relativ selten gewordene Testudo hermanni. Die größten Arten der T. sind die schwarze Galápagos-Riesenschildkröte (Chelonoidis elephantopus; Panzerlänge bis 1,2 m, über 200 kg schwer), die heute nur noch auf wenigen Inseln der Galápagos lebt, und die Seychellen-Riesenschildkröte (Aldabrachelys elephantina, früher Testudo gigantea) mit einer Panzerlänge von bis 1,5 m.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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