Kompaktlexikon der Biologie: Theraphosidae
Theraphosidae, Aviculariidae, Vogelspinnen, Fam. der Webspinnen mit ca. 800 Arten. Vogelspinnen sind in den Tropen und Subtropen verbreitet, artenreich vor allem in Südamerika. Es sind stets große Spinnen (6 – 10 cm); sie sind langlebig (10 – 20 Jahre) und stark behaart. An den Laufbeinen befinden sich Büschel oder ganze Flächen mit Hafthaaren, welche die Vogelspinnen befähigen, sich auch in der Vegetation und an glatten Flächen gut zu bewegen. Die meisten Arten sind nachtaktiv und erbeuten Insekten und Tausendfüßer, große Arten auch kleine Wirbeltiere. Werden sie bedroht, nehmen sie eine Abwehrhaltung ein, indem sie den Vorderkörper, die beiden Vorderbeinpaare, Pedipalpen und Cheliceren aufrichten. Viele Arten stridulieren dabei laut. Vogelspinnen gelten allg. zu Unrecht als sehr giftig, dies gilt nur für wenige Arten. Die meisten besitzen nur kleine Giftdrüsen und töten ihre Beute vor allem mechanisch. Gefährlicher sind feine Haare, die bei Bedrohung mit den Hinterbeinen beidseits vom Opisthosoma abgerieben werden und, da sie auch Widerhaken besitzen, einem Angreifer in den Augen und beim Einatmen in den Bronchien erheblichen Schaden zufügen. Die Lebensweise der einzelnen Arten und Gattungen ist sehr unterschiedlich. Manche leben unter Steinen und/oder Rinde, viele in selbstgegrabenen Röhren im Boden. Viele Arten sind gewandte Jäger, andere eher träge Tiere, die auf Beute lauern. Der Schlupfwinkel wird fast stets mit Spinnseide ausgekleidet. Bei der Paarung richtet das Weibchen den Vorderkörper auf, das Männchen steht ihm gegenüber und inseriert den Taster von frontal. Der Eikokon wird oft im Schlupfwinkel bewacht, von einigen Arten aber auch mitgetragen.
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