Kompaktlexikon der Biologie: Theridiidae
Theridiidae, Kugelspinnen, artenreiche Familie der Webspinnen (Araneae) mit mehr als 2000 Arten, in Mitteleuropa ca. 70, deren Vertreter in allen Klimazonen der Erde verbreitet sind; manche Arten sind Kosmopoliten, manche Kulturfolger, wie z.B. die Gewächshausspinne (Theridium tepidariorum); einige Arten leben sozial. Kugelspinnen sind klein (2 – 5 mm, selten bis 15 mm), der kugelige Hinterleib (Name!) ist nicht für alle Arten charakteristisch. Manche tropischen T. haben ein schlank ausgezogenes oder mit Stacheln besetztes Opisthosoma. Kugelspinnen bauen Gewebedecken, die je nach Lebensweise in der Vegetation mit einem Gewirr von Fäden nach oben verankert sind oder Spannfäden mit Leim zum Boden hin aufweisen. Es werden entweder Fluginsekten oder am Boden laufende Insekten gefangen. Zur Überwältigung der Beute „wirft“ die Spinne mit Hilfe eines Borstenkamms am ersten Tarsenglied des vierten Laufbeinpaares Leimsekret aus speziellen Spinndrüsen über die Beute. So werden auch wehrhafte Gegner vor dem Giftbiss stillgelegt. Typisch sind auch Schlupfwinkel aus Spinnseide in der Nähe des Netzes, welche die Form eines Fingerhuts haben. Dort bewacht das Weibchen auch den Eikokon und bei vielen Arten die Jungen. Brutpflege bis hin zu Mund-zu-Mund-Fütterung und Aussaugen der Mutter ist innerhalb der Fam. entwickelt worden. Zu den Kugelspinnen gehört u.a. die Schwarze Witwe (Latrodectus tredecimguttatus, Latrodectus mactans), deren Giftbiss auch dem Menschen gefährlich werden kann.
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