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Kompaktlexikon der Biologie: Thionine

Thionine, eine Gruppe niedermolekularer, auf phytopathogene Bakterien und Pilze toxisch wirkender pflanzlicher Proteine mit einem Molekulargewicht von ca. 5 kDa, die bei einer Reihe von Pflanzen in deren Samen und anderen Geweben gebildet werden. T. sind reich an Cystein und können aufgrund struktureller Eigenschaften in vier Klassen eingeteilt werden, die im Endosperm vieler Gräser (Typ I), in Blättern („Blatt-T.“, Typ 2), bei der Mistel Viscum album („Viscotoxine, Typ 3) und beim abyssinischen Kohl Crambe abyssinica („Crambin“, Typ 4) vorkommen. Die Wirkung der T. wird durch die Raumstruktur der Moleküle erklärt, die sich in hydrophile und hydrophobe Bereiche untergliedert, sodass T. ihre cytotoxische Wirkung durch Porenbildung in den Membranen ausüben. Experimente, bei denen T. der Modellpflanze Arabidopsis thaliana durch Überexpression in großen Mengen im Blattgewebe transgener Pflanzen vorhanden waren, zeigten, dass die Proteine diese vor Pilzbefall schützen können.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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