Kompaktlexikon der Biologie: Thysanoptera
Thysanoptera, Fransenflügler, Blasenfüße, Taxon der Insecta mit rund 4500 Arten, von denen etwa 300 in Mitteleuropa vorkommen. T. sind zwischen 0,5 und 2 mm groß. Sie leben bevorzugt in Blüten, unter Borke oder in Blattscheiden von Gräsern und saugen Pflanzensäfte, eine Reihe von Arten saugt an Blattläusen (Aphidina), Schildläusen (Coccina), Milben (Acari) oder anderen T. Außerdem gehören Pollen, Nektar und Pilzsporen zum Nahrungsspektrum. T. haben einen schlanken und abgeflachten Körper von brauner, schwarzer oder gelber Färbung. Die Mundwerkzeuge sind asymmetrisch: Die rechte Mandibel ist rudimentiert, Labrum und Labium sind zu einem Kegel verwachsen, der drei Stechborsten (linke Mandibel und Maxillen) umgibt, die ein Saugrohr bilden. Die Flügel besitzen am Hinterrand lange bewegliche, fransenartige Haare (Name!). Manche Arten pflanzen sich parthenogenetisch fort, bei manchen gibt es Ovoviviparie. Die Metamorphose ist eine Neometabolie, die praktisch nur bei den T. vorkommt, mit zwei „Larvenstadien“ ohne Flügelanlagen, einem Pronymphenstadium und einem oder zwei Nymphenstadien mit äußeren Flügelanlagen. Man unterscheidet zwei Subtaxa, die Terebrantia, bei denen die Weibchen einen aus zwei Paar Valven bestehenden Legebohrer besitzen, die Pronymphe Flügelanlagen zeigt und nur ein Nymphenstadium vorkommt, und die Tubulifera, bei denen die Weibchen keinen Legebohrer besitzen und die Pronymphen keine Flügelanlagen, und bei denen zwei Nymphenstadien auftreten. – Manche Arten sind als Pflanzenschädlinge bekannt („Thrips“).
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