Kompaktlexikon der Biologie: Tilletiales
Tilletiales, zu den Heterobasidiomycetidae gehörende Gruppe der Ständerpilze (Basidiomycetes), deren Basidien keine Querwände besitzen und die an ihrem Scheitel meist vier oder acht langgestreckte Basidiosporen anlegen. Nur zur Abgrenzung gegen die Probasidie („Brandspore“) werden ein oder mehrere Septen gebildet. Zwischen Basidiosporen entgegengesetzten Kreuzungstyps entstehen Kopulationsbrücken, über die Plasma und Kern der einen Spore in die andere wandern. Von dem sich bildenden paarkernigen Mycel teilen sich dikaryotische Konidien ab, die als so genannte Ballistokonidien abgeschleudert werden. Die Arten der T. verursachen bei Pflanzen Brandkrankheiten (Brandpilze). Tilletia caries ist der Erreger des Stein- oder Stinkbrandes beim Weizen, Urocystis tritici verursacht den Blattstreifenbrand des Weizens. Früher wurden durch Tilletia caries 20 bis 60 % des Körnerertrags vernichtet. Der Pilz wird durch kurzes Einlegen befallenen Saatgutes in heiße oder giftige Beizen oder durch Bestäuben mit giftigen Substanzen bekämpft. Arten der Gatt. Entyloma befallen vor allem Arten der Asteraceae. (Ustilaginales)
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