Kompaktlexikon der Biologie: Tineidae
Tineidae, Echte Motten, Fam. der Schmetterlinge (Lepidoptera) mit ca. 2400 vor allem in wärmeren Zonen verbreiteten Arten, davon in Mitteleuropa über 60. Eine Reihe von Arten der T. sind z.T. weltweit verschleppte Vorrats- und Materialschädlinge. Die Falter sind klein bis mittelgroß, mit dicht beschupptem Kopf und schwach entwickelten Mundwerkzeugen. Die Flügel sind schmal lanzettlich, befranst und oft bunt. Die Larven besitzen Kranzfüße; sie leben in Gespinströhren oder in z.T. transportablen Köchern. Natürliche Lebensräume sind an und in Pilzen, Flechten, modrigem Holz, Gewöllen, Kot, Nestern, Haaren und anderen Materialien. Entwicklungsdauer und Generationenzahl sind stark temperaturabhängig, in Häusern lebende Individuen sind z.T. ganzjährig aktiv. Bekanntester Vertreter ist die Kleidermotte (Tineola bisselliella, Spannweite bis 15 mm). Die Falter haben strohgelbe Vorderflügel, die Raupen sind weißlich und leben in beidseitig offenen Gespinströhren, die an der Unterlage festgesponnen sind. Die Larve häutet sich bis zu zwölfmal; die Verpuppung erfolgt in einem festen Kokon; alle Stadien sind lichtempfindlich. Kleidermotten sind schädlich durch Lochfraß an Stoffen aus tierischem Material wie Wolle, Pelze, Teppiche und Ähnlichem, auch an Federn oder Haaren.
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