Kompaktlexikon der Biologie: Tipulidae
Tipulidae, Schnaken, Fam. der Mücken (Nematocera) mit weltweit ca. 2000, in Mitteleuropa etwa 180 Arten. Mit bis zu 4 cm Körperlänge und 5 cm Flügelspannweite sind die T. die größten Mücken. Die meist unscheinbar grau bis braun gefärbten Imagines haben einen langen, schlanken Körper und sehr lange, gewinkelte, im Brustabschnitt eingelenkte, leicht abbrechende Beine. Der kleine Kopf trägt häufig nach unten geneigte, schnauzenförmige Mundwerkzeuge, mit denen, wenn überhaupt, nur flüssige Nahrung, wie z.B. Blütennektar, aufgenommen werden kann; die T. stechen nicht. Die elf- bis 19-gliedrigen Fühler sind bei den Männchen vieler Arten mit verschiedenartigen Fortsätzen versehen. Die zwei langen, häufig gefleckten, stark geäderten Flügel befähigen die T. zu einem nur trägen Flug. Der lange Hinterleib ist bei den Männchen am Ende durch die Kopulationsorgane verdickt und endet bei den Weibchen in einer pfriemförmigen Legeröhre. Damit werden die meist dunklen, länglichen Eier in die Erde oder in Gewässer abgelegt. Die bis zu 5 cm langen Larven unterscheiden sich je nach Art in Lebensweise, Körperbau und Färbung. Bei den wasserlebenden Arten beziehen die meisten terrestrischen Larven ihre Atemluft durch zwei an der Hinterleibsspitze gelegene Stigmen. Die Larven der T. ernähren sich je nach Art räuberisch, meist jedoch von faulenden Stoffen; manche terrestrischen Arten werden bei Massenauftreten durch Fraß an Kulturpflanzen schädlich. Die Imagines schlüpfen bei uns im April bis Juli. Häufig sind in Deutschland die gelbliche, ca. 25 mm große Wiesenschnake (Tipula paludosa) und die etwa gleich große Graue Kohlschnake (Tipula oleracea).
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.