Kompaktlexikon der Biologie: Toxoplasma
Toxoplasma, zu den Coccidia (Coccidea) gehörende Gatt. der Einzeller mit einer Art, Toxoplasma gondii, die als Parasit weltweit verbreitet ist. Die Parasiten befallen im Zwischenwirt (Fleisch fressende Säuger, Mensch) nach Durchdringen der Darmwand vor allem die Zellen des lymphatischen Systems, wo sie eine Reihe fortgesetzter Zweiteilungen (Endodyogenie) unter Bildung zahlreicher Parasitenzellen durchführen, die im späteren Verlauf der Infektion im Gehirn oder im Muskelgewebe so genannte Gewebecysten mit verdickter Wandung bilden. Wird mit Gewebecysten infiziertes Muskelgewebe von einem anderen Zwischenwirt aufgenommen, beginnt ein neuer Zyklus von Zweiteilungen. Erst wenn die Gewebecysten in den Endwirt (Katze) gelangen, wird der Entwicklungskreislauf durch Schizogonie und Gamogonie vollendet ( vgl. Abb. ). Der Mensch kann sich entweder mit Gewebecysten (rohes Fleisch von Schlachtvieh) oder mit Oocysten (Katzenkot) infizieren. Jedoch treten ernsthafte Krankheitssymptome (Toxoplasmose) nur bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf und bei Feten, wenn die Mutter im letzten Drittel der Schwangerschaft eine Erstinfektion mit Toxoplasma erleidet. Im letzteren Fall kommt es zu einer ernsthaften Erkrankung des Säuglings.
Toxoplasma: Entwicklungszyklus von Toxoplasma gondii, dem Erreger der Toxoplasmose. Natürlicher Zwischenwirt ist die Maus, potenzielle Zwischenwirte sind viele Warmblüter, einschließlich des Menschen. Endwirt ist die Katze. Ei Enteroepitheliale Infektion (nur in der Katze)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.