Kompaktlexikon der Biologie: Trichine
Trichine, Trichinella spiralis, zu den Fadenwürmern (Nematoda) gehörender Parasit, der im Dünndarm Fleisch fressender Tiere und des Menschen lebt. Die Weibchen sind ca. 4 mm, die Männchen 1,5 mm lang. Die Infektion mit T. erfolgt durch rohes Fleisch mit eingekapselten Larvenstadien. Die Larven entwickeln sich nach mehrmaliger Häutung im Darm zum Adulttier (Darm-Trichine); die viviparen Weibchen bohren sich in die Darmwand und bringen bis zu 1000 und mehr 0,1 mm lange Larven hervor, die über Blutstrom und Lymphe in die Muskulatur gelangen. Nur Larven in gut durchbluteter quergestreifter Muskulatur (bei Haustieren vor allem Zwerchfell, Kaumuskulatur) entwickeln sich weiter. Sie bohren sich in das Muskelgewebe ein, zersetzen es und induzieren die Bildung einer zitronenförmigen Kapsel (Muskel-Trichine) ( vgl. Abb. ). So können sie bis zu 30 Jahre leben, bis sie wieder durch Verzehr in den Darm eines Tieres gelangen. Auf diese Weise wird jeder Endwirt zwangsläufig auch zum Zwischenwirt für die neue Generation. – Massenbefall beim Menschen (Trichinose) führt zum Tod, tritt jedoch aufgrund der Fleischbeschau von Schlachtvieh bei uns nur noch selten auf.
Trichine:1 Darmtrichine, 2 eingekapselte Muskeltrichine und 3 beginnende Verkalkung
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