Kompaktlexikon der Biologie: Trinkwasseraufbereitung
Trinkwasseraufbereitung, Aufbereitung des natürlich vorkommenden Rohwassers aus süßwasserführenden Oberflächengewässern, Quellen und Grundwasser, um die Anforderungen an die Trinkwasserqualität (Trinkwasser) zu erreichen. Die Behandlung richtet sich in Deutschland dabei nach den Güteansprüchen der Trinkwasser-Verordnung. Während das Grundwasser oft sogar ohne weitere Aufbereitung genutzt werden kann, ist in den meisten anderen Fällen eine aufwändige Bearbeitung erforderlich. Zunächst wird das Wasser durch Filtration in rotierenden Mikrosieben von Planktonorganismen befreit, eine anschließende Ozonung dient der Oxidation von organischem Material und der Entkeimung. Im Folgenden wird das Wasser filtriert, indem man es durch Sandfilter aus mehreren Metern dicken Quarzsand-Schichten spült. Vor dem Einspeisen in das Leitungssystem wird noch als Schutz vor Verkeimung eine so genannte Nachchlorung (Vorratschlorung) durchgeführt. Wasser mit einem niedrigen pH-Wert wird durch Kalkung auf einen pH-Wert von ca. 8 gebracht, um Korrosionen im Leitungssystem zu vermeiden.
Stark verschmutztes Flusswasser reinigt man über mehrere Filter zunächst vor, anschließend wird es über einen Schluckbrunnen in den Boden eingebracht und nachdem man sich die Filterwirkung des Bodens zunutze gemacht hat, als Grundwasser wieder gefördert. Potenziell gefährliche Stoffe können zum Teil durch Ionenaustauscher entfernt werden, Nitrate entfernt man durch Denitrifikation in speziellen Bioreaktoren (Fermenter). Durch Entsalzung lässt sich auch aus Brackwasser und Meerwasser Trinkwasser gewinnen.
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