Kompaktlexikon der Biologie: Tryptophan-Operon
Tryptophan-Operon, das bei Escherichia coli vorkommende Operon, das die fünf Gene enthält, die für die Biosynthese der Aminosäure Tryptophan aus Chorismat erforderlich sind. Bei Abwesenheit von Tryptophan im Wachstumsmedium wird die Expression der Gene angeschaltet; ist die Aminosäure hingegen vorhanden, fungiert sie als Corepressor und bindet zusammen mit dem trp-Repressor an den Operator des Operons. Neben diesem negativen Regulationsmechnismus zeichnet sich das T. – O. durch einen weiteren Kontrollmechanismus aus, der als Attenuation (Abschwächung) bezeichnet wird und der Feinabstimmung der Biosynthese dieser Aminosäure dient. Er basiert auf der Kontrolle der Transkriptionsrate durch intramolekulare Sekundärstrukturen in der polycistronischen mRNA des Operons. Diese bilden sich wiederum in Abhängigkeit der Translationsrate und somit der Verfügbarkeit der Aminosäure Tryptophan. Fehlt sie, kommt es zur Fortsetzung der mRNA-Synthese, weil die Sekundärstrukturen nicht gebildet werden. Die Translationsgeschwindigkeit wird somit durch die Konzentration des Endproduktes reguliert. (Arabinose-Operon, Lactose-Operon)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.