Kompaktlexikon der Biologie: Tuberkulose
Tuberkulose, Abk. Tb oder Tbc, Schwindsucht, durch Mycobakterium tuberculosis (Mycobakterium) hervorgerufene Infektionskrankheit. Die Ansteckung erfolgt dabei meist durch Tröpfcheninfektion, seltener durch Schmierinfektion. Die Primärinfektion führt zunächst zur Bildung von Tuberkeln, das sind Aggregate aktivierter Makrophagen, in denen sich die Tuberkelbakterien intrazellulär vermehren. Diese heilen meist folgenlos ab und führen dann zu einer lebenslangen Immunität, können aber auch jahrelang in den Makrophagen überleben und bei einer Abwehrschwäche des Organismus zu einer Ausbreitung in der Lunge und in anderen Organen des Körpers führen. Bei einer offenen T. werden aus Herden an der Oberfläche des Lungenepithels durch Auswurf oder Speichel Bakterien abgegeben, eine geschlossene T. hat sich dagegen abgekapselt und ist nicht mehr infektiös. Die Krankheit ist heute durch chirurgische Maßnahmen und die Einnahme von Antibiotika beherrschbar, die früher übliche Schutzimpfung (aktive Immunisierung) wird nicht mehr angewandt.
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