Kompaktlexikon der Biologie: Umwelt
Umwelt, Milieu, nach der ursprünglichen Definition, die J.J. von Uexküll 1921 aufgestellt hat, umfasst die U. den Teil der Umgebung, den ein Organismus mit seinen Sinnesorganen erfassen kann. Diese „Merkwelt“ wird heute als psychologische U. bezeichnet. Spätere Definitionen der U. zielen auf denjenigen Ausschnitt der Umgebung eines Organismus hin, der auf irgendeine Weise auf ihn einwirkt („Wirkwelt“). Als minimale U. bezeichnet man dabei alle für die Existenz eines Organismus notwendigen biotischen und abiotischen Faktoren (biotische Faktoren, abiotische Faktoren). Die Gesamtheit aller auf den Organismus einwirkenden Faktoren, einschließlich der nicht lebensnotwendigen, bezeichnet man als physiologische U.; hierzu gehören beispielsweise die Fressfeinde. Ein noch weiter gefasster Begriff ist derjenige der ökologischen U., zu der alle direkt und indirekt einwirkenden U.-Einflüsse zählen. Der über allem stehende Begriff der kosmischen U. beinhaltet alle Faktoren des Weltzusammenhangs, die letztendlich – auch indirekt – auf alle Organismen einwirken. Der U.-Begriff ist sowohl auf Individuen als auch auf ganze Populationen anwendbar.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.