Kompaktlexikon der Biologie: Uropygi
Uropygi, Geißelskorpione, zu den Spinnentieren (Arachnida) gehörendes Taxon mit etwa 180 tropischen und subtropischen Arten, die auf zwei sehr unterschiedliche Subtaxa verteilt sind: die bis 7,5 cm langen, die Regenwälder der indopazifischen und neotropischen Region bewohnenden Thelyphonida mit ungeteiltem Prosomarücken und die bis 1,8 cm langen im Lückensystem des Bodens oder in Höhlen lebenden, augenlosen Schizomida mit dreigeteiltem Prosomarücken. Der Habitus der U. erinnert an denjenigen der Skorpione (Scorpiones), jedoch besteht das Metasoma der U. nur aus drei Segmenten und hat eine lange Schwanzgeißel (Flagellum), die als hinterer Fühler dient. An der Basis des Flagellums sitzen große Wehrdrüsen, deren Sekret einem Angreifer bis zu 80 cm weit direkt entgegengespritzt werden kann. Das überwiegend aus Essigsäure bestehende Sekret verursacht Schmerzen in Augen und Schleimhäuten und brennt auf der Haut. Die U. laufen nur auf drei Beinpaaren, da das erste Beinpaar zu Tastorganen umgebildet ist. Als Exkretionsorgane dienen zwei Paar Coxaldrüsen, ein Paar Malpighi-Schläuche und Nephrocyten. Die U. atmen mit Fächerlungen. Zur Fortpflanzung wird eine Spermatophore entweder direkt in die Geschlechtsöffnung des Weibchens gedrückt oder sie wird abgesetzt und das Weibchen darüber gezogen. Die Eier werden vom Weibchen in einem Brutsack an der Geschlechtsöffnung getragen. Die Praenymphen halten sich mit besonderen Haftlappen am Opisthosoma der Mutter fest. Nach vier Nymphenstadien und fünf Häutungen sind die Tiere geschlechtsreif.
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