Kompaktlexikon der Biologie: Urzeugung
Urzeugung, Archigonie, Archiogenesis, Archigenese, Autogonie, Abiogenesis, Entstehung von Lebewesen aus unbelebter Materie. Die U. wurde für Metazoen im 17./18. Jh. widerlegt, für Einzeller erst durch L. Pasteur; sie ist jedoch heute anerkannt für den Beginn des Lebens im Archaikum. Moderne Hypothesen gehen von der Annahme aus, dass vor der Urzeugung in der Uratmosphäre während der chemischen Evolution organische Substanzen entstanden (abiotische Synthese). Die Koazervat-Hypothese (Koazervate, Mikrosphären) von A. Oparin (1894-1980) postuliert die Zusammenlagerung vieler organischer Moleküle zu wasserarmen Tröpfchen; die Membranhypothese nimmt als ersten Schritt die Zusammenlagerung verschiedener Moleküle und deren gemeinsame Begrenzung durch eine Membran zu so genannten Protobionten an. – Gegensatz zur U. ist die Tokogenie oder Tokogonie (Elternzeugung), d.h. die Erzeugung neuer Individuen durch geschlechtliche oder ungeschlechtliche Fortpflanzung bereits vorhandener Organismen.
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