Kompaktlexikon der Biologie: Varanidae
Varanidae, Warane, Fam. der Reptilia mit 31 Arten und zahlreichen Unterarten, deren Verbreitungsgebiet sich über Afrika, Südasien und die indonesischen Inseln bis Australien erstreckt. Sie sind 0,2 bis 3 m lang, mit relativ langem, mehr oder weniger zugespitztem Kopf. Die Augen haben runde Pupillen und bewegliche Lider; eine Ohröffnung ist deutlich erkennbar. Die Zunge der V. ist tief gespalten, mit zwei hornigen Spitzen; sie liegt zurückgezogen in einer Hautfalte und kann weit vorgestreckt werden. Auf den Kiefern sitzen kräftige Zähne. Der Hals der V. ist lang und schlank, der Körper massig mit kleinen, sich nicht überlappenden Schuppen. Die fünfzehigen Gliedmaßen sind kräftig und bekrallt, der dicke, mehr als körperlange Schwanz kann als Ruder-, Steuerorgan oder Kletterhilfe bzw. als Waffe benutzt werden. Warane leben als Höhlen- und Baumbewohner sowie am Boden in Wüsten und Steppen, gern auch an oder in Gewässern (elegante Schwimmer, die gut tauchen); sie sind vorwiegend tagaktiv. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Eiern sowie aus Nagetieren, Kleinvögeln, Eidechsen, Schlangen, Fröschen, Schnecken und Insekten. Das Weibchen vergräbt die weichen, pergamentschaligen Eier im Erdreich oder in Baumhöhlen. Fleisch und Eier der Warane sind besonders in Südostasien geschätzt; ihre Haut wird zu Leder verarbeitet. Wie Fossilfunde beweisen, gab es vor etwa 60 Mio. Jahren in Nordamerika und Europa ebenfalls Warane. Die größte lebende Echsenart ist der bis 3 m lange graugelbliche bis grünliche Komodo-Waran (Varanus komodoensis; streng geschützt), der erst 1912 erstmals beschrieben wurde; zu seiner Beute gehören auch große Wirbeltiere wie Wildschweine und Hirsche, außerdem frisst er Aas; er lebt auf Komodo sowie wenigen kleinen Inseln im indoaustralischen Raum.
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