Kompaktlexikon der Biologie: Vegetation
Vegetation, Gesamtheit aller in einem Gebiet vorkommenden Pflanzen, i.e.S. die Pflanzendecke. Die V. setzt sich aus verschiedenen Pflanzengesellschaften zusammen. Man unterscheidet zwischen natürlicher, aktueller, potenziell natürlicher und ursprünglicher Vegetation.
Die natürliche V. ist die gegenwärtig vorhandene, vom Menschen nicht beeinflusste Vegetation, die im ökologischen Gleichgewicht mit den klimatischen Faktoren und Standortgegebenheiten steht. Hierzu gehören beispielsweise Salzwiesen und Röhrichtgesellschaften, Moor- und Dünenvegetation. Vielfach findet man diese natürliche V. jedoch nur noch auf Reliktflächen innerhalb der Kulturlandschaft. Die vom Menschen geprägte aktuelle V. besteht vor allem aus so genannten Ersatzgesellschaften, wie man sie u.a. in Form von Wiesen, Weiden oder Wirtschaftswäldern (Wirtschaftswald) findet. Unter der potenziell natürlichen V. versteht man die V., die sich herausbilden würde, wenn der Mensch keinen weiteren Einfluss auf die bestehende V. ausüben würde. Durch die inzwischen vielfach durch menschliche Tätigkeit hervorgerufenen irreversiblen Standortveränderungen ist die potenziell natürliche nicht mit der natürlichen V. gleichzusetzen. Die ursprüngliche V. ist diejenige vor dem Auftreten des Menschen und daher nur fossil zu erforschen.
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