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Kompaktlexikon der Biologie: Vespertilionidae

Vespertilionidae, Glattnasen, mit rund 320 Arten weltweit verbreitete Fam. der Fledermäuse (Microchiroptera), zu der 18 der insgesamt 22 in Deutschland beheimateten Fledermausarten gehören. Glattnasen haben kein Nasenblatt (Name!), die Nasenöffnungen befinden sich an der Schnauzenspitze. Die Ohren sind unterschiedlich groß und mit Deckel (Tragus), der Schwanz ragt nicht oder nur wenig über die Schwanzflughaut hinaus. Glattnasen ernähren sich fast ausschließlich von Insekten, vom Riesenabendsegler (Nyctalus lasiopterus) ist mittlerweile bekannt, dass er auch Kleinvögel frisst. Die Mausohrfledermäuse (Gatt. Myotis) sind hauptsächlich Höhlenbewohner, halten sich aber auch in Dachstühlen auf. Größte einheimische Art aller Glattnasen ist das Große Mausohr (Myotis myotis) mit einer Kopfrumpflänge von bis 8 cm und einer Flügelspannweite bis 30 cm; die Art lebt gesellig und fliegt erst spät am Abend aus. Zu den Zwergfledermäusen (Gatt. Pipistrellus) gehört die kleinste aller europäischen Glattnasen, die bis 4,5 cm körperlange Art Pipistrellus pipistrellus. Obwohl bei uns noch eine der häufiger vorkommenden Fledermausarten, ist sie nach der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Sie lebt in der Nähe menschlicher Siedlungen und verlässt ihren Schlafplatz schon kurz nach Sonnenuntergang. Auch die Abendsegler (Gatt. Nyctalus), die mit zwei Arten (Großer Abendsegler, Nyctalus noctula und Kleiner Abendsegler, Nyctalus leisleri) bei uns vertreten sind, fliegen meist früh aus. Charakteristisch für die in Deutschland sehr seltene Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) ist die kurze, breite Schnauze. Sie ist bei uns vom Aussterben bedroht.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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