Kompaktlexikon der Biologie: Vibrationssinn
Vibrationssinn, Erschütterungssinn, einer der Tastsinne, dessen adäquater Reiz mechanische Schwingungsenergie mit einem periodischen Zeitverlauf ist. Fast alle Insekten bis auf die Diptera und die Käfer (Coleoptera) haben als Rezeptororgane (Vibrorezeptoren) Subgenualorgane in den Tibien der Beine, Käfer und Zweiflügler dagegen Chordotonalorgane in den Tarsen bzw. zwischen Tibia und Tarsus oder cuticuläre Borsten in den Beingelenken (Sensillen). Vielfach fungiert auch in den Antennen das Johnston-Organ als Vibrationsorgan zum Hören oder bei manchen Schlupfwespen zum Orten der Fraßgeräusche ihrer im Holz fressenden Käferlarvenwirte. Spinnentiere (Chelicerata) besitzen über den ganzen Körper verteilt oder nur an den Beinen Trichobothrien und Spaltsinnesorgane. Bei den Wirbeltieren sind wahrscheinlich alle Mechanorezeptoren der Haut beteiligt, vor allem aber die Vater-Pacini-Lamellenkörperchen, bei Katzen zusätzlich die Vibrissen oder Schnurrhaare (Sinushaare). Der Mensch registriert eine Vibration am besten bei einer Frequenz von 200 Hz. (mechanische Sinne, Gehörorgane)
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