Kompaktlexikon der Biologie: Waschbären
Waschbären, Procyon, Gatt. der Kleinbären (Procyonidae), die mit sieben Arten in Nord, Mittel- und Südamerika verbreitet ist. Ihre Nahrung besteht etwa je zur Hälfte aus tierischer (Kleintiere) und Pflanzenkost. Wasserlebewesen werden von ihnen mit den Fingern ertastet und dabei am Boden gerollt; das scheinbare „Waschen“ (Name!) von Nahrungsbrocken in Gefangenschaft ist eine Ersatzhandlung hierfür. Über die USA weit verbreitet ist der Nordamerikanische Waschbär (Procyon lotor) mit grauem Fell, schwarzer Gesichtsmaske und schwarz geringeltem Schwanz, der in Parks und Städte vordringt und sich Nahrung aus Abfallbehältern holt. Als begehrtes Pelztier wird er in vielen Ländern in Farmen gezüchtet. Die Nachkommen von (erstmals 1934 in Vöhl/Hessen, später auch anderswo) entwichenen Farmtieren haben sich mittlerweile über fast ganz Deutschland und viele Nachbarländer ausgebreitet. Der Verlauf der Ausbreitung ist gut dokumentiert, u.a., weil Waschbären das Rabiesvirus (Tollwut) übertragen können.
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