Kompaktlexikon der Biologie: Wassertransport
Wassertransport, die Verlagerung von Wasser vom Boden (Wasseraufnahme) durch die Pflanze in die Atmosphäre, die aufgrund des Wasserpotenzial-Gefälles (Wasserpotenzial) überwiegend durch Transpiration oder bei deren Wegfall durch den Wurzeldruck erfolgt. Die längste Strecke wird bei den meisten Pflanzen im Xylem zurückgelegt, das spezielle anatomische Anpassungen für den W. aufweist. Die Triebkraft des W. ist vor allem die durch die transpirierenden Blätter erfolgende Saugwirkung (Transpirationssog), die einen W. bis in eine Höhe von 120 m ermöglicht und zu Geschwindigkeiten führt, die bei Bäumen 1 – 5 m/h und krautigen Pflanzen bis zu 60 m/h erzielen können. ( vgl. Abb. ) Hierbei spielen Kohäsionskräfte der Wassermoleküle untereinander eine große Rolle (Kohäsionstheorie der Wasserleitung). Einen wichtigen Kontrollmechanismus des W. stellen Spaltöffnungen dar.
Wassertransport: Modellversuch zum Wassertransport in einem abgeschnittenen Zweig. Verbindet man diesen über eine mit Wasser gefüllte Kapillare mit Quecksilber, so steigt dieses wie bei einem Barometer an, sobald die Transpiration an der Blattoberfläche einsetzt
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