Kompaktlexikon der Biologie: Weizen
Weizen, Triticum, Gatt. der Poaceae, die eine der wichtigsten Kulturpflanzengruppen mit der weltweit größten Anbaufläche ist. Die Wildformen des W. sind meist mehr oder weniger lang begrannt, die Kulturform grannenlos. Nach morphologischen Merkmalen kann man den W. in drei Gruppen ordnen, die verschiedenen Stufen der Polyploidie entsprechen. Die diploide Einkorn-Reihe ist charakterisiert durch flache Ähren, die reifen Körner sind fest von Spelzen umschlossen. Hierzu gehört das nur noch selten kultivierte Einkorn, Triticum monococcum. Bei der tetraploiden Emmer-Reihe sind die Ährchen vielblütiger. In urgeschichtlicher Zeit hatte der Wilde Emmer, Triticum dicoccoides große Bedeutung, aus ihm wurde die früheste Kulturform, Triticum dicoccon gezüchtet. In diese Gruppe gehört auch der Hartweizen, Triticum durum, der vorwiegend zur Herstellung von Grieß und Teigwaren genutzt wird. Von der hexaploiden Dinkel-Reihe sind keine Wildformen bekannt. Hierzu gehören der Dinkel, Triticum spelta mit sehr festen Spelzen und als wichtigste Art der Saatweizen, Triticum aestivum, bei dem sich die Körner lose in den Spelzen befinden (Nacktweizen). Innerhalb des Saatweizens unterscheidet man mittlerweile über 400 Varietäten. Anbautechnisch differenziert man außerdem in Sommer- und Winterweizen. ( vgl. Abb. )
Weizen: Evolution des Saatweizens. Aus der Wildsippe Triticum boeticum wurde die Kulturform Triticum monococcum (Einkorn) gezüchtet und aus der durch Artbastardierung entstandenen tetraploiden Wildsippe Triticum dicoccoides die Kulturform Emmer (Triticum turgidum). Im dritten Jh. entstand durch Kreuzung des Emmers mit dem Ziegenweizen (Triticum tauschii) und anschließender Allopolyploidie der hexaploide Saatweizen (Triticum aestivum)
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