Kompaktlexikon der Biologie: Wernicke-Areal
Wernicke-Areal, Wernicke-Zentrum, Wernicke-Sprachzentrum, im hinteren, seitlichen Teil des Temporallappens der Großhirnrinde gelegendes Gebiet, in dem durch Verarbeitung zahlreicher Signale aus verschiedenen Teilen des Gehirn das Sprachverständnis und die Interpretation z.B. von Zahlen und Wörtern ermöglicht wird. Das W. – A. ist für das Codieren und Decodieren von Sprache und damit für höhere intellektuelle Leistungen von zentraler Bedeutung. Bei Läsionen des W. – A. ist der Patient trotz uneingeschränkter Hörwahrnehmung nicht in der Lage, den Sinn der gehörten Wörter zu verstehen. Die Patienten sprechen zwar flüssig, benutzen aber phonetische und semantische Umschreibungen, wobei sie neue Wörter erfinden (Wernicke-Aphasie; z.B. „Spille“ statt „Spinne“). Nicht an Sprache gebundene Leistungen, wie z.B. das Verstehen und Interpretieren von Musik sind unbeeinträchtigt. (Broca-Areal)
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