Kompaktlexikon der Biologie: Wildschafe
Wildschafe, Schafe, Ovis, Gatt. der Fam. Hornträger (Bovidae) mit je nach Auffassung sechs bis 17 Arten. Schafe haben je nach Art eine Kopfrumpflänge von 110 bis 180 cm bei einer Körperhöhe von 65 bis 125 cm. Die Hörner sind bogenförmig, bei weiblichen Schafen sind sie weniger stark ausgebildet oder fehlen ganz. Den Schafen fehlen (im Unterschied zu den Ziegen, Wildziegen) ein Kinnbart und ausgeprägte Duftdrüsen an der Schwanzunterseite. Die wild lebenden Schafe sind Gebirgs-, zum Teil Hochgebirgsbewohner mit daraus resultierender inselartiger Verbreitung, von Korsika über Vorder- und Innerasien bis ins westliche Nordamerika. Bekannteste Arten sind das nordamerikanische Dickhornschaf (Ovis canadensis) und das Orientalische Wildschaf (Ovis orientalis), das im Wesentlichen die Stammform der Hausschafe ist; die asiatischen Formen sind vor allem in Südwestasien verbreitet, der Europäische Mufflon (Ovis orientalis musimon) stammt ursprünglich von Korsika und Sardinien, ist aber mittlerweile vom Menschen in weite Teile der Welt eingeführt worden. Größte Art ist das Wildschaf oder Argali (Ovis ammon) dessen schneckenartig gekrümmte Hörner fast zwei Meter lang werden können.
Hausschafe werden weltweit als Woll-, Fleisch- und Milchlieferanten in Herden gehalten. Sie wurden um 6000 v.Chr., wahrscheinlich an verschiedenen Orten und aus unterschiedlichen Unterarten des Orientalischen Wildschafes (Ovis orientalis), domestiziert. Als Stammform des europäischen Hausschafes gilt der Mufflon, als Stammform des Merino-Schafes und der asiatischen und afrikanischen Hausschafe das Argali.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.