Kompaktlexikon der Biologie: Wolbachia
Wolbachia, zur α-Untergruppe der Proteobacteria gehörende Bakteriengatt., deren Arten in vielen Wirbellosen, so z.B. Krebsen (Crustacea), Milben (Acari), Fadenwürmern (Nematoda) und Insekten (Insecta) als Endosymbionten oder Parasiten leben. Es wird geschätzt, dass rund 15 % aller Insekten von W. befallen sind. W. sind in Größe und Form sehr variabel. Sie halten sich vorwiegend in den Fortpflanzungsorganen ihrer Wirte auf und nehmen Einfluss auf deren Reproduktion. So kann der Befall mit W. dazu führen, dass die Embryonen absterben, es zu einer Verschiebung des Geschlechterverhältnisses kommt, Parthenogenese induziert wird (bei Hymenoptera), männliche Embryonen verweiblichen. Insgesamt kann festgestellt werden, dass W. die Fortpflanzung ihrer Wirte dahingehend beeinflussen, dass ihre eigene Ausbreitung begünstigt wird. Die Frage, ob W. nun als Parasit oder als Symbiont anzusehen ist, konnte bislang nicht geklärt werden; Untersuchungen an Nematoden zeigen, dass zumindest dort eine echte Symbiose zwischen W. und dem Wirt besteht.
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