Kompaktlexikon der Biologie: Wolf
Wolf, Canis lupus, in mehreren Unterarten ursprünglich über fast ganz Eurasien (einschließlich Arabien) und Nordamerika verbreiteter Wildhund, die Stammform aller Haushunderassen. Der W. zeigt eine große Schwankungsbreite in der Körpergröße (Kopfrumpflänge bis 140 cm), der bis 50 cm lange Schwanz ist buschig; die Fellfärbung variiert von rein weiß bis ganz schwarz, zeigt aber meist Brauntöne. Größere Bestände leben heute nur noch in Nordwestasien, Alaska und Kanada. Als typischer Kulturflüchter ist der W. heute in weiten Teilen Europas ausgerottet; Restbestände gibt es noch in Spanien, Italien und Skandinavien. Als Lebensraum bevorzugt der W. Tundra, Waldsteppe und offene Landschaft; bei starker Bejagung zieht er sich auch in geschlossene Waldgebiete zurück. Wölfe leben in Familienrudeln (Eltern und noch nicht geschlechtsreife Junge). Eine Rangordnung, ausgeprägte soziale Verhaltensweisen (z.B. Droh- und Demutsgebärden), Abgrenzen des Jagdreviers (durch Markieren mit Harn und Kot) und Verteidigen desselben prägen die Sozialstruktur des W. Das Wolfsgeheul dient der Verständigung im Rudel (Stimmfühlung) und zwischen Nachbarrudeln sowie auch der Revierabgrenzung. Die Nahrung besteht sowohl aus kleinen bis mittelgroßen Wirbeltieren (z.B. Hasen, Nagetiere, Vögel) wie auch aus großen Huftieren (z.B. Hirsch, Elch, Rentier), die nur durch gemeinsame Hetzjagd erbeutet werden können. Die noch heute bei vielen Menschen vorhandene Angst vor W. ist unbegründet: W. meiden die Nähe des Menschen.
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