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Kompaktlexikon der Biologie: Wolf

Wolf, Canis lupus, in mehreren Unterarten ursprünglich über fast ganz Eurasien (einschließlich Arabien) und Nordamerika verbreiteter Wildhund, die Stammform aller Haushunderassen. Der W. zeigt eine große Schwankungsbreite in der Körpergröße (Kopfrumpflänge bis 140 cm), der bis 50 cm lange Schwanz ist buschig; die Fellfärbung variiert von rein weiß bis ganz schwarz, zeigt aber meist Brauntöne. Größere Bestände leben heute nur noch in Nordwestasien, Alaska und Kanada. Als typischer Kulturflüchter ist der W. heute in weiten Teilen Europas ausgerottet; Restbestände gibt es noch in Spanien, Italien und Skandinavien. Als Lebensraum bevorzugt der W. Tundra, Waldsteppe und offene Landschaft; bei starker Bejagung zieht er sich auch in geschlossene Waldgebiete zurück. Wölfe leben in Familienrudeln (Eltern und noch nicht geschlechtsreife Junge). Eine Rangordnung, ausgeprägte soziale Verhaltensweisen (z.B. Droh- und Demutsgebärden), Abgrenzen des Jagdreviers (durch Markieren mit Harn und Kot) und Verteidigen desselben prägen die Sozialstruktur des W. Das Wolfsgeheul dient der Verständigung im Rudel (Stimmfühlung) und zwischen Nachbarrudeln sowie auch der Revierabgrenzung. Die Nahrung besteht sowohl aus kleinen bis mittelgroßen Wirbeltieren (z.B. Hasen, Nagetiere, Vögel) wie auch aus großen Huftieren (z.B. Hirsch, Elch, Rentier), die nur durch gemeinsame Hetzjagd erbeutet werden können. Die noch heute bei vielen Menschen vorhandene Angst vor W. ist unbegründet: W. meiden die Nähe des Menschen.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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