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Kompaktlexikon der Biologie: Xerophyten

Xerophyten, Trockenpflanzen, können an Standorten mit begrenztem Wasserangebot leben und verfügen über zahlreiche Mechanismen für einen sparsamen Wasserverbrauch und Transpirationsschutz. X. wachsen in extremen Trockengebieten wie Wüste, Steppe oder als immergrüne Holzpflanzen in winterkalten Gebieten. Dort ist durch starken Frost das Wasser gefroren und für die Pflanze ebenfalls nicht verfügbar. Häufig ist das Wurzelsystem weitverzweigt und tiefreichend. Die transpirierenden Oberflächen werden durch Reduktion der Blattgröße vermindert. Dies ist z.B. durch Einrollen der Blätter möglich. Häufig ist auch eine Verdornung der Blätter und Seitentriebe erfolgt. Auch eine geringere Verzweigung, Zwergwuchs oder der Blattabwurf in Trockenzeiten dienen der Verminderung der Transpiration. Die Assimilation wird dann häufig durch die grüne Sprossachse übernommen oder durch blattartige abgeflachte Blattstiele (Phyllodien) bei Blättern, die lediglich die Blattspreite reduziert haben. Weitere Möglichkeiten der Wasserersparnis bietet die Ausbildung von Sklerophyllen bei den Hartlaubgewächsen. Das Schwammparenchym (Parenchym) wird reduziert und stattdessen Palisadenparenchym, Leit- und Festigungsgewebe verstärkt eingebaut. Die Cuticula und die Außenwände der Epidermis werden extrem verdickt und die Spaltöffnungen häufig versenkt. Malakophylle sind dagegen weichblättrig und meist mit einem dichten Haarfilz als Verdunstungsschutz überzogen. Bei länger dauernder Trockenheit welken die Blätter und werden abgeworfen. Nur die jüngsten Blattanlagen in den dicht behaarten Knospen bleiben erhalten. Zu den X. gehören auch die Sukkulenten. Man unterscheidet je nach Lage des Wasser speichernden Gewebes Blattsukkulenten, Stammsukkulenten und Wurzelsukkulenten. Poikilohydrische Pflanzen wie z.B. die Thallophyten zeigen eine hohe plasmatische Trockenresistenz. Sie ertragen ein völliges Austrocknen, ohne Schaden zu nehmen.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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