Kompaktlexikon der Biologie: Zahnschmelz
Zahnschmelz, Schmelz, Enamelum, Email, Adamantin, Substantia adamantina, Substantia vitrea, kappenförmiger Überzug ektodermalen Ursprungs auf fast allen Zahnkronen (Zähne) der Wirbeltiere aus Hartsubstanz, die im Gegensatz zur lange Zeit herrschenden Ansicht kein Gewebe mit faserigen Strukturen darstellt, sondern ein fast rein kristallines, von Zellen produziertes Gefüge ist. Z. besteht zu 95 % aus mineralischen (Hydroxylapatit), zu 1 – 2 % aus organischen Stoffen (Proteine, wenig Kohlenhydrate und Lipide) und zu 3 – 4 % aus Wasser. Unter den Spurenelementen spielt Fluor die Hauptrolle. Grundbausteine des Z. sind i.d.R. ausgebildete Schmelzprismen in einer Dichte um 20000 bis 30000 Prismen pro mm2, die sich wiederum aus kleindimensionierten Kristalliten zusammensetzen. Bei Säugern konnte man bisher fünf verschiedene Typen von Querschnittsmustern an den Prismen unterscheiden. Die Härte des Z. beträgt beim Menschen 5 bis 8 der Mohs'schen Härteskala. Da die Schmelzsekretion unter Härtezunahme von innen nach außen in Schüben verläuft, ist der Z. in Schichten aufgebaut. Im Gegensatz zum Zahnbein kann Z. nicht nachwachsen. Bei der Bildung von Z. wirken drei Prozesse zusammen: 1) Ausscheidung einer Schmelzmatrix als Primärprodukt der Adamantoblasten, der Bildungszellen des Z., 2) Mineralisation dieser Matrix mit 3) anschließender Reifung des kristallinen Gefüges. (Zahnkaries)
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