Kompaktlexikon der Biologie: Zwergfadenwurm
Zwergfadenwurm, Strongyloides stercoralis, zu den Nematoda gehörender Parasit des Menschen mit Generationswechsel. Die frei lebende getrenntgeschlechtliche Generation (Weibchen 1 mm, Männchen 0,7 mm) lebt wie viele andere Rhabditoidea (Secernentea) im Boden an feucht-warmen Stellen. Bei Temperaturen ab 15 °C können infektiöse filariforme Larven entstehen, die sich durch die Haut einbohren (i.Allg. am Fuß) und über die Blutbahn den Dünndarm erreichen. Dort wachsen sie zu 2 mm langen Weibchen heran, die sich mit dem Vorderende in die Darmschleimhaut einbohren und sich parthenogenetisch fortpflanzen (Heterogonie). Aus den Eiern schlüpfen schon im Darm rhabditiforme Larven, die mit dem Kot nach draußen gelangen und zur frei lebenden Generation heranwachsen.
Bei der vom Z. verursachten, nicht selten tödlichen Krankheit (Strongyloidiasis) treten schwere Lungenschäden (Durchbohren der Larven vom Blutgefäß- zum Alveolenlumen) und Durchfälle (eingebohrte Weibchen in der Darmschleimhaut) auf. In manchen tropischen Gegenden sind über 50 % der Bevölkerung befallen.
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