Kompaktlexikon der Biologie: Zwergwuchs
Zwergwuchs, Minderwuchs, Nanismus, Nanosomie, bei Pflanzen, Tieren und Menschen durch die verschiedensten Ursachen zustande gekommene Wuchsform, bei der die normale Größe der Gestalt nicht erreicht wird. Z. kann als Rassenmerkmal einer Art im Zusammenhang mit der Anpassung an extreme Lebensräume selektioniert werden, als genetischer Defekt vorhanden sein oder aufgrund von Mangelzuständen (trockene Standorte, vermindertes Angebot an Nährsalzen oder Spurenelementen, Stickstoffmangel oder Zinkmangel bei Pflanzen oder Unterernährung bei Tieren) während der Ontogenese des Individuums auftreten. Bei Menschen und Tieren sind ferner eine Reihe von Hormonstörungen (Mangel an somatotropem Hormon, Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz u.a.) für den Z. verantwortlich.
Beim Menschen unterscheidet man, abgesehen vom primordialen Z. mit normalen Körperproportionen, wie er bei Zwergstämmen (Pygmäen) vorkommt, den chondrodystrophischen Typ, verbunden mit einer Körperdisproportionierung, aber ohne Intelligenzverlust (so genannte Liliputaner), von solchen Formen, die oft mit schweren Störungen der mentalen Funktionen einhergehen wie z.B. hypophysärer Zwergwuchs, Cushing-Syndrom (Nebenniere), Pubertas praecox, Chromosomenanomalien beim Turner-Syndrom und beim Down-Syndrom. (Erbkrankheiten)
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