Kompaktlexikon der Biologie: Zygomycetes
Zygomycetes, Jochpilze, Abteilung (Zygomycota) der Echten Pilze mit etwa 500 Arten. Das vegetative Mycel ist haploid, vielkernig, normalerweise fehlen regelmäßige Querwände. Septen werden normalerweise nur zur Abgrenzung, z.B. bei der Fruchtkörperentwicklung gebildet. Die Zellwände enthalten Chitin und meist noch Chitosan, mitunter auch Glucosamin oder andere Zuckerkomponenten. Charakteristisch ist die sexuelle Fortpflanzung: Die Kopulation findet zwischen zwei aufeinander zuwachsenden, differenzierten Hyphenenden (Gametangien, Zygogamie) statt. Die entstehende Zygote ist vielkernig und entwickelt sich zu einer dickwandigen Dauerspore (Zygospore). Besondere Fruchtkörper werden i.d.R. nicht gebildet. Die ungeschlechtlichen Vermehrungszellen entstehen endogen in Sporangien oder exogen auf Konidienträgern. Jochpilze leben meist saprophytisch als Bodenpilze und Dungzersetzer (z.B. der „Pillenwerfer“, Gatt. Pilobolus, der seine schwarz gefärbte Sporocyste wegschleudert) oder parasitisch auf anderen Pilzen sowie auf Insekten, Fadenwürmern und Amöben. Viele sind Mykorrhizapartner oder Endosymbionten in Arthropoda. Zu den Z. gehören u.a. die Ord. Entomophthorales und Mucorales. Zu letzterer gehört der weit verbreitete Köpfchenschimmel (Mucor mucedo), der weiße Schimmelrasen auf Brot, Mist u.a. organischen Substraten bildet.
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