Lexikon der Chemie: Acetamid
Acetamid, Essigsäureamid, CH3-CO-NH2, farb- und geruchlose, zerfließliche Kristalle; F. 82,3 °C, Kp. 221,2 °C. Außerdem existiert eine metastabile Form des A., die bei 69 °C schmilzt. A. ist in Wasser und Alkohol leicht, in Ether schwer löslich. Es kann sowohl als schwache Base als auch als sehr schwache Säure reagieren. Mit starken Mineralsäuren bilden sich Anlagerungsverbindungen, mit stark elektropositiven Metallen entstehen salzartige Verbindungen der allg. Form CH3-CO-NHMI. Durch Anlagerung von Wasser entsteht Ammoniumacetat, bei der Eliminierung von Wasser bildet sich Acetonitril:
Die Herstellung von A. erfolgt durch Erhitzen von Ammoniumacetat, durch Einwirkung von Ammoniak auf Acetanhydrid, Essigester oder Acetylchlorid. A. wird in der Leder-, Textil- und Papierindustrie verwendet. Außerdem wird es als Zwischenprodukt für die Herstellung pharmazeutischer Präparate und als Vulkanisationsbeschleuniger eingesetzt.
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