Lexikon der Chemie: Acridin
Acridin, Dibenzo[b,e]pyridin, eine heterocyclische Verbindung. Sie bildet farblose, charakteristisch riechende Nadeln; F. 111 °C (Subl.), Kp. 346 °C. A. ist in Wasser sehr wenig löslich, löslich in organischen Lösungsmitteln. Es ist mit Wasserdampf flüchtig. Die Lösungen fluoreszieren blau. A. reagiert basisch und bildet mit Säuren, Alkyl- und Arylhalogeniden Acridiniumsalze. Oxidation des A. mit Natriumdichromat in Essigsäure ergibt Acridon. Acridindämpfe wirken haut- und schleimhautreizend und können so zu chronischen Erkrankungen führen. A., ein Bestandteil des Steinkohlenteers, ist synthetisch durch Erhitzen von Diphenylaminen mit Ameisensäure in Gegenwart von Zinkchlorid oder durch Zinkstaubdestillation von Acridon herstellbar. A. ist der Grundkörper einer Reihe von Farbstoffen (Acridinfarbstoffe) und Heilmitteln, z. B. Malariamittel, Bakterizide und Antiseptika.
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