Lexikon der Chemie: Affinitätschromatographie
Affinitätschromatographie, eine spezielle Form der Adsorptionschromatographie, die die bioselektive Adsorption zwischen zwei oder mehreren Partnern, wie z. B. Antikörper/Antigen, Enzym/Inhibitor, Nucleinsäure/Komplementärbasensequenz bzw. Nucleinsäurepolymerase, Lectin/Polysaccharid oder Rezeptor/Hormon, ausnutzt. Als stationäre Phase wird der jeweilige, als Ligand chemisch (Veresterung, Azokupplung o. a.) an eine inerte poröse Matrix (Agarose-Gel, Glaskugeln, Cellulose, Polyacrylamid, vernetzte Dextrane) gebundene bioselektive Partner verwendet. Da das aktive Zentrum einer biologischen Substanz oft tief innerhalb des Moleküls liegt, ist es zur Vergrößerung der Kapazität günstig, sterische Hinderungen durch Einführung von Spacern zwischen Matrix und Ligand zu vermeiden, wobei Spacer wie Matrix möglichst geringe Wechselwirkungen mit den zu trennenden Substanzen zeigen sollten (Abb.). Bei der A. werden die Komponenten mit selektiver Affinität zum Liganden zurückgehalten, während Begleitsubstanzen sofort eluiert werden. Durch Veränderung des Trennmilieus können anschließend die gebundenen Substanzen in reiner Form von der stationären Phase eluiert werden.
Affinitätschromatographie. Abb.: Schematische Darstellung.
Die A. ist eine wichtige Trennmethode für das biochem. Labor.
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