Lexikon der Chemie: Aktivkohle
Aktivkohle, A-Kohle, Adsorptionskohle, poröse Kohle mit außerordentlich großer Oberfläche (bis zu 1500 m2/g) und großem Adsorptionsvermögen. Chemisch ist A. mikrokristalliner, stark gestörter Graphit. Man erhält sie durch Erhitzen von Holz, tierischen Stoffen (Knochen, Blut), Zuckermelasse und anderen organischen Materialien unter Luftabschluß. Um das Zusammensintern zu verhindern und somit die Oberfläche zu vergrößern, setzt man dabei anorganische Stoffe (z. B. Zinkchlorid) zu, die anschließend mit Wasser ausgewaschen werden. A. dient zur adsorptiven Entfernung von Farbstoffen und anderen Verunreinigungen aus Lösungen, in der Getränkeindustrie zur Entfuselung von Alkohol. In der Medizin wird sie zur Entgiftung des Magen-Darm-Trakts benutzt. In einigen chem. Prozessen kommt A. als Katalysator zur Anwendung, z. B. bei der Synthese von Phosgen, Cyanursäure und Sulfurylchlorid sowie zur Entschwefelung von Synthesegas.
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