Lexikon der Chemie: Alkoholdehydrogenase
Alkoholdehydrogenase, ADH, zu den Oxidoreductasen gehörendes Enzym, das in Gegenwart von NAD+ primäre und sekundäre Alkohole reversibel zu den entsprechenden Aldehyden bzw. Ketonen dehydriert. A. kommt in Bakterien, Hefen, Pflanzen sowie in der Leber und Retina von Tieren vor. Bekanntester Vertreter ist die zinkhaltige Hefealkoholdehydrogenase (Mr 145000), die aus vier Untereinheiten mit je einer NAD+/NADH-Bindungsstelle besteht und als Endenzym der alkoholischen Gärung die Umwandlung von Acetaldehyd in Ethanol katalysiert. Durch die Leber-A. erfolgt der Abbau des Blutalkohols. Die A. aus Pferdeleber ist ein Dimer (Mr ~ 80000) und enthält zwei Zinkatome. In der Netzhaut wird der beim Sehvorgang gebildete Aldehyd Retinal zum Retinol reduziert, was für die Resynthese des Sehpigments von Bedeutung ist. Bei der enzymatischen Blutalkoholbestimmung wird die bei 340 nm auftretende NAD+-abhängige Extinktionsänderung gemessen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.