Lexikon der Chemie: Aluminiumchlorid
Aluminiumchlorid, AlCl3, farbloses, infolge Verunreinigung durch Eisenchloride meist hellgelbes, an feuchter Luft stark rauchendes, hygroskopisches, in vielen organischen Lösungsmitteln lösliches, hexagonales Kristallpulver; D. 2,44 g cm-3, F. 190 °C unter einem Druck von 0,253 MPa, Sbp. 182,7 °C. In flüssiger Phase, im Dampfzustand und in einigen Lösungsmitteln liegt A. als Dimeres Cl2AlCl2AlCl2 mit vierfach koordiniertem Aluminium in einer dem Aluminiumbromid analogen Struktur vor. Im festen A. ist das Aluminium 6fach durch Cl- koordiniert. In Wasser löst es sich stark exotherm, wobei Hydrolyse des weitgehend kovalenten A. in Chlorid-Ionen und Aluminium-hexaquo-Ionen erfolgt: AlCl3 + 6 H2O → [Al(H2O)6]3+ + 3 Cl-. Letztere verursachen durch Übergang in die Hydroxoverbindung die stark saure Reaktion: [Al(H2O)6]3+ + H2O → [Al(H2O)5OH]2+ + H3O+. Die Darstellung des wasserfreien A. erfolgt durch Überleiten von Chlor über ein Gemisch von Aluminiumoxid und Kohlenstoff bei etwa 800 °C gemäß Al2O3 + 3 C + 3 Cl2 → 2 AlCl3 + 3 CO oder auch direkt aus den Elementen: 2 Al + 3 Cl2 → 2 AlCl3. Wasserfreies A. dient als starke Lewis-Säure in der organischen Synthese als Katalysator, z. B. bei Friedel-Crafts-Alkylierungen und -Acylierungen, bei Dehydrierungen und Polymerisationen sowie als Kondensationsmittel und Halogenüberträger.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.