Lexikon der Chemie: Anlassen
Anlassen, Temperung eines gehärteten bzw. kaltverformten Metallwerkstoffs (meist Stähle) bei einer Temperatur unterhalb der ersten Kristallstruktur-Umwandlungstemperatur. Das A. bei so hohen Temperaturen, die zu einer Verbesserung der mechanischen Eigenschaften führen, wird als Vergüten bezeichnet. Beim A. entstehen je nach Erhitzungsgrad unterschiedliche Oberflächenfärbungen (Anlaß-, Anlauffarben) durch Bildung dünner Oxidschichten, die Interferenzerscheinungen des Lichtes bewirken. Die Anlaßfarben normaler Stähle ermöglichen bei Anwendung von oberflächenreinen Werkstücken eine sichere Bestimmung der Anlaßtemperaturen im Bereich von 220 bis 330 °C.
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