Lexikon der Chemie: anorganische Fungizide
anorganische Fungizide. Von dieser ältesten fungiziden Wirkstoffklasse werden heute nur noch Kupfersalze und elementarer Schwefel als Fungizide eingesetzt. Die aus Kupfersulfat und gelöschtem Kalk hergestellte Kupferkalkbrühe, bekannt unter dem Namen Bordeaux-Brühe, hatte beispielsweise lange Zeit größte Bedeutung im Weinbau, in dem sie gegen Plasmopara viticola, dem Erreger des Falschen Mehltaus der Rebe, eingesetzt wurde. CuSO4 + 3 Ca(OH)2 → 3 Ca(OH)2·CuSO4
Präparate auf Basis von Kupferoxidchlorid 3 Cu(OH2)·CuCl2 und Kupferhydroxid Cu(OH)2 dienen heute zur Bekämpfung der Rebenperonospora und der Kartoffelkrautfäule (Phytophthora infestans). Schwefel wird hauptsächlich in hochdisperser Form gegen Echten Mehltau eingesetzt. Die anorganischen F. wirken ausschließlich als protektive F., gleichzeitig wirken sie aber auch als Spurendünger, die für Pflanzen und Organismen von essentieller Bedeutung sind.
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