Lexikon der Chemie: Asbest
Asbest, faserartige, silicatische Minerale unterschiedlicher Zusammensetzung. Es werden zwei Asbestgruppen unterschieden: 1) Serpentinasbeste, zu denen der Chrysotilasbest, Mg[(OH)]8/Si4O10], gehört, der eine hohe Hitzebeständigkeit (F. 1500 °C), aber eine geringe Säureresistenz aufweist; 2) Amphibol- oder Hornblendeasbeste, von denen der säurebeständige Krokydolith, ein Natrium-Eisen-Silicat, mit einer geringeren thermischen Beanspruchbarkeit (F. 1150 °C) der wichtigste Vertreter ist. Etwa 90 % des früher als hitzebeständiger Werkstoff, Isoliermaterial, Wärmedämmstoff, Dichtungs- und Filtermaterial verwendeten A. ist Chrysotilasbest; der Anteil des Krokydoliths an der technischen Nutzung beträgt nur etwa 5 %. A. ist aufgrund seiner kanzerogenen Wirkung (Bronchialkarzinom bei oraler Aufnahme von Asbeststaub) weitgehend durch thermoresistente Mineral- und Glasfaserstoffe ersetzt worden; die Weltproduktion an A. hatte 1975 mit etwa 5,5 Mt den Höchststand erreicht. Die cancerogenen Eigenschaften des Krokydoliths sind stärker als beim Chrysotilasbest ausgeprägt; das Mineralgemenge Talkum kann bis zu 50 % A. enthalten.
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