Direkt zum Inhalt

Lexikon der Chemie: Asphalt

Asphalt, natürliches oder künstliches Gemisch von Bitumen mit Mineralstoffen. A. ist eine tiefbraune bis schwarze, feste, gewöhnlich nicht sehr harte, matte oder pechartig glänzende Masse, die wasserabweisend, resistent gegenüber Basen und verd. Mineralsäuren, jedoch löslich in organischen Lösungsmitteln, wie Benzol, Benzin, Chloroform und Kohlendisulfid, ist. Durch Erhitzen wird der A. weich bis dünnflüssig. Durch Behandeln mit verschiedenen organischen Lösungsmitteln lassen sich aus dem sehr unterschiedlich zusammengesetzten A. Asphaltene, Asphaltsäuren u. a. isolieren. In der Natur finden sich alle Übergänge vom fast mineralfreien Bitumen bis zum bitumenarmen Gestein.

1) Naturasphalt, wahrscheinlich ein Oxidations- und Polymerisationsprodukt des Erdöls unter der Einwirkung von Mikroorganismen, kommt als schmelzbare Masse in mächtigen Lagern vor, und zwar als Asphaltit (harte Naturasphalte mit weniger als 30 % Öl, meist mineralstoffarm) und als Asphaltgestein (unter 10 % Bitumen).

2) Künstliche Asphalte. Erdöl- oder Petroleumasphalte verbleiben bei der Destillation von Roherdöl oder seiner asphaltreichen Destillate als schwarze, bei gewöhnlichen Temperaturen meist zähe Rückstände. Chemoasphalte (Säureasphalte, geblasene Asphalte) sind Produkte, die in zahlreichen Verfahren aus verschiedenen organischen Rohstoffen, besonders Mineral- und Harzölen, Teeren, Harzen, Wachsen und A. selbst durch Einwirkung von Chemikalien erhalten werden.

Verwendung. Die größte Bedeutung besitzt A. als Straßenbelag. Man verwendet hier Stampfasphalt, Asphaltmastix, Gußasphalt, Sandasphalt und Asphaltbeton (Walzasphalt).

Als Kaltasphalt verwendet man eine Emulsion aus Bitumen und Wasser unter Zusatz von Emulgatoren, die dem Kaltasphalt Stabilität verleihen. Kaltasphalt wird im Straßenbau auf die Schotter gespritzt. Dabei brechen die Emulsionen, und der Schotter wird verkittet. Kaltasphalt dient ferner als Sperranstrich für feuchte Bauteile.

Eine Lösung von A. in Benzol oder Terpentinöl ist der Asphaltlack. Er wird in der Ätzerei und Galvanotechnik zum Abdecken der Metallflächen, als Rostschutzmittel u. dgl. verwendet, außerdem als Schutz- und Isolieranstrich.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.