Lexikon der Chemie: Biobleichung
Biobleichung, ein in der Entwicklung befindlicher Prozeß zum mikrobiologischen Abbau von Restligninen in Zellstoffen mittels Ligninasen. Durch diese H2O2-abhängigen Peroxidasen wird der aromatische Kern des Lignins über instabile Kationenradikale zu unterschiedlichen Zersetzungsprodukten abgebaut, woraus eine partielle Bleichung des Zellstoffs resultiert. Dazu wird die wäßrige Zellstoffsuspension nach Zusatz der für das Pilzwachstum erforderlichen Nährstoffe (insbesondere Kohlenstoffquelle) mit Phanerochaete chrysosporium beimpft und bei mäßiger Belüftung kultiviert. Nach 6-8 Tagen sind 50-75 % der Restlignine abgebaut.
Trotz der gegenwärtig noch unzureichenden Produktivität dieses Prozesses ist er von potentieller Bedeutung, da er zumindest eine partielle Substitution chemischer Bleichverfahren ermöglicht, die zu äußerst toxischen Belastungen (Chlorlignine) der Abwässer führen.
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