Lexikon der Chemie: Bioindikatoren
Bioindikatoren, im weiteren ökologischen Sinne lebende Organismen oder Organismengemeinschaften, die sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse wie Standortfaktoren, Streß oder Noxen reagieren und durch ihr Verhalten oder anderweitige Reaktionen und Veränderungen eine qualtitative bzw. in bestimmtem Umfang auch quantitative Erfassung lang- und kurzzeitig wirkender Noxen ermöglichen. Unterschieden wird zwischen Akkumulations- und Reaktions-Indikatoren. Reaktionsindikatoren erlauben das Erkennen schadstoffspezifischer Wirkungen und damit gewisse Aussagen über Typ und Konzentration des vorliegenden Schadstoffes, Akkumulationsindikatoren können Schwermetalle, Halogenkohlenwasserstoffe oder andere Substanzen anlagern und anreichern. Verwendung finden meist pflanzliche B., zur Bioindikation eignen sich aber auch wildlebende Tiere. B. haben den Vorteil, daß sie nicht nur auf Einzelkomponenten, sondern auf den in der Regel vorliegenden Umweltfaktorenkomplex reagieren, der sich mit apparativen Methoden nur schwer erfassen läßt. Die gebräuchlichsten pflanzlichen Bioindikationsverfahren sind das Testpflanzenverfahren (Verwendung bestimmter Graskulturen) und das Flechtenexpositionsverfahren (Einsatz von geeigneten Flechten und Moosen).
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