Lexikon der Chemie: Biosonden
Biosonden, Meßanordnungen, die empfindlich auf Veränderungen biologischer Strukturen oder Prozesse in der Umwelt reagieren. Sie bestehen aus in Kultur gehaltenen Organismen, Zellen, Zellorganellen oder Biomolekülen (Bioindikatoren) und einer Registriereinheit. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Indikatororganismen werden B. nicht aufgrund einer bekannten spezifischen Reaktionsweise für Monitoring und/oder Testung bestimmter Chemikalien oder anderer Parameter eingesetzt, sondern mit weitgehend unveränderten Medien oder Parametern aus ausgewählten Ökosystemen aktiv konfrontiert. Nach der Beeinflussung werden die auftretenden Veränderungen definierter Zustände oder Aktivitäten auf der Ebene des Individuums oder der Zelle (z. B. Wachstum, Vermehrung, Formbildung, Entwicklung, Verhalten; Atmung, Photosynthese, Enzymaktivitäten, Genexpression, Membranpermeabilität u. a.) registriert. Für den Einsatz von B. in Ökosystemen bieten sich mobile Laboratorien an, die mit einer Zusammenstellung sich ergänzender B. ausgestattet sind. B. können auch bei der chemischen Analytik von Umweltproben in den Analysengang eingeschaltet werden. Zur technischen Durchführung wird hierbei ihr Einsatz als Biosensoren angestrebt.
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